Letzter Frühling

Ja, noch einmal ist das Wunder geschehn,
das Glück mit beschieden,
wieder in all seiner Wonne zu sehn
den Frühling hienieden!

Durfte noch einmal beseliget schaun
den Winter zertauen,
lieblich die Seen und die Ströme erblaun,
ergrünen die Auen.

Hören noch einmal, des Morgens erwacht,
Schalmeien erklingen,
einmal noch hören, entschlummernd zur Nacht,
die Nachtigall singen.

Am Strome

O Baum, zum Strom gebeugt hinab, 
die Flut ihm küssend liebevoll, 
indessen heimlich grabt dein Grab 
der steten Wogen wild Geroll

gleich dir hab manchen ich gekannt, 
der auch, von gleichem Los bedroht, 
selbst sterbend noch geküsst die Hand, 
die Weh ihm bracht und Todesnot!

Ich liebe dich

Du mein Gedanke, du mein Sein und Werden!
De meines Herzens erste Seligkeit!
Ich liebe dich wie nichts auf dieser Erden,
Ich liebe dich in Zeit und Ewigkeit!

Ich denke dein, kann stets nur deiner denken,
Nur deinem Glück ist dieses Herz geweiht;
Wie Gott auch mag des Lebens Schicksal lenken,
Ich liebe dich in Zeit und Ewigkeit.

Ein Traum

Mir träumte einst ein schöner Traum: Mich liebte eine blonde Maid;
Es war am grünen Waldesraum,
Es war zur warmen Frühlingszeit:

Die Knospe sprang, der Waldbach schwoll, Fern aus dem Dorfe scholl Geläut -
Wir waren ganzer Wonne voll,
Versunken ganz in Seligkeit.

Und schöner noch als einst der Traum Begab es sich in Wirklichkeit -
Es war am grünen Waldesraum,
Es war zur warmen Frühlingszeit:

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